Bericht aus der "Fuldaer Zeitung" vom 18. Februar 1997

"Scharfer Kontrast"

"SCHNELLIMBISS" von Matthias Martens

Katrin Jakob "Fuldaer Zeitung" 18.2.97

Ein Kontrastprogramm lieferte die "EISMASCHINE" am Sonntagnachmittag: "SCHNELLIMBISS" heißt das Kunstwerk von Matthias Martens, das einen scharfen stilistischen Kontrast zu den noch ausgestellten 18 barocken Bilderrahmen an der gegenüberliegenden Wand bildete (siehe FZ vom 17.Februar).

Weiß, eckig und fast schon beklemmend spartanisch wirkt der aus Puppenköpfen gebildete Schriftzug, dessen "Buchstaben" an 13 verschiedene Kunstliebhaber abgegeben wurden. Unterbrochen wird das Weiß durch blaue Farblinien, die Martens "Faktoren" nennt. Anstoß zu der Aktion sei ein Zeitschriftenartikel gewesen, auf den sich die Käufer der Einzelteile des Kunstwerkes gemeldet hatten, das vorher wegen seiner Größe nicht zu verkaufen war. Jeder der 13 Käufer bekam von Martens ein Zertifikat mit einem Foto des Gesamtkunstwerks.

"SCHNELLIMBISS" ist vor zwei Jahren entstanden und soll zu Gedanken über den Gebrauch der Sprache anregen. "Man muß sich die Frage stellen, ob man nicht zu sorglos mit der Sprache umgeht", so Martens. Das Wort Schnellimbiss drücke durch seine erste Silbe Hektik aus, die den heutigen Zeitgeist präge. Die zweite Worthälfte deute auf Essen hin - selbst beim Essen hersche Streß.